Deskriptive Sprachwissenschaft des Deutschen

Die deskriptive Sprachwissenschaft untersucht die deutsche Sprache der Gegenwart.

Ein einfaches Beispiel:
Wenn Lena den Satz Wie sehen denn deine neuen Schuhe aus? äußert, stellt sie eine Frage.
Äußert sie hingegen den Satz Wie deine neuen Schuhe schon wieder aussehen!, so drückt sie ihre Verwunderung über etwas aus, aber sie stellt keine Frage, die ihr Gesprächspartner beantworten soll.

Warum ist das so?
Die Beschreibung und Erklärung solcher Unterschiede gehört zu den Aufgaben der deskriptiven Sprachwissenschaft. Diese umfasst die Grammatik und Pragmatik des Deutschen. Zur Grammatik gehören die Phonologie und Graphematik (lautliche und schriftliche Form), die Morphologie (Wortstruktur), die Syntax (Satzstruktur), die Semantik (Bedeutung) und das Lexikon (Wortschatz).
In der Pragmatik erforscht man zum Beispiel Sprechakte, Gesprächsandeutungen und den Aufbau von Gesprächen.

Die genaue Beschreibung all dieser Aspekte ist die eine Aufgabe der deskriptiven Sprachwissenschaft – die theoretische Erklärung der Befunde die andere Aufgabe. Dazu werden weitere Dimensionen der Sprache herangezogen, besonders ihr Erwerb, ihr Wandel und ihre kognitive Verarbeitung.