HNDL / SFNL I-V (Master): Augenblick und Ewigkeit in der Lyrik
Dozent:innen: Dr. Johannes UllmaierKurzname: HNDL
Kurs-Nr.: 05.067.1130
Kurstyp: Seminar/Hauptseminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
In seinem „Sachwörterbuch der Literatur“ (8. Aufl.) befindet Gero von Wilpert unter dem Stichwort „Lyrik“: „Nicht die Intensität des verdichteten Gefühls, die Erlebnisstärke und die Tiefe der Empfindung allein, auch die Durchdringung, Verdichtung und Bewegung des Sprachmaterials zu sprachkünstlerischer Gestaltung sind wesentliche Kriterien der Lyrik, denn sie erst geben der einmaligen Empfindung zeitlos-gegenwärtige Form. Die ungestaltete, aus bloßem Einfall und Augenblicksstimmung herausströmende Aussage gerät in Gefahr des Zerfließens und konkretisiert sich daher zu sinnverdichtender Kürze an Bildern, Symbolen und Chiffren.“ Dürfte dies auch wohl, zumal in solcher Allgemeinheit, weder unter Lyrikern noch in der neueren Forschung durchweg konsensfähig sein, so skizziert es doch ein zeitkategoriales Spannungsfeld, in dem die Lyrik sich – mehr als Drama oder Epik – spätestens seit Mitte des 18. Jahrhunderts befindet: die Dialektik von Augenblick und Ewigkeit, d.h. eine auf den ersten Blick paradox wirkende Nahstellung sowohl zur kürzesten wie auch zur längsten aller Zeitspannen. Diese können im Gedicht in den verschiedensten, in anderen Diskurs- und Literaturformen teils kaum so formbaren Konstellationen erscheinen, wobei das Pendel fallweise sehr weit zur einen oder zur anderen Seite hin ausschwingt. Dennoch bleiben sie fast immer aufeinander bezogen – und erscheinen manchmal gar als eins: „Der Augenblick ist Ewigkeit“ (wie in Goethes „Vermächtnis“).Ziel des Seminares ist es, dieses Verhältnis an vergleichsweise wenigen, dafür jedoch umso genauer gemeinsam zu analysierenden Beispielen (u.a. von Angelus Silesius, Gryphius, Goethe, Hölderlin, Eichendorff, Droste-Hülshoff, Mörike, Rilke, Hofmannsthal, Benn, Celan, Bachmann und Ernst Meister) bis in die Gegenwart zu erkunden.
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
---|---|---|
21.04.2017 (Freitag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
28.04.2017 (Freitag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
05.05.2017 (Freitag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
12.05.2017 (Freitag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
19.05.2017 (Freitag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
26.05.2017 (Freitag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
02.06.2017 (Freitag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
09.06.2017 (Freitag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
16.06.2017 (Freitag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
23.06.2017 (Freitag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
30.06.2017 (Freitag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
07.07.2017 (Freitag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
14.07.2017 (Freitag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |