Lehre am Deutschen Institut

HNDL / SFNL I-V (Master): Melancholie und Literatur

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Ulrich Breuer
Kurzname: HNDL / SFNL I-V
Kurs-Nr.: 05.067.1130
Kurstyp: Seminar/Hauptseminar

Empfohlene Literatur

Ulrich Breuer: Der dunkle Grund. Melancholie in der Literatur/Wissenschaft. In: Akten des XI. Germanistenkongresses Paris 2005: "Germanistik im Konflikt der Kulturen". Hg. von Jan-Marie Valentin. Bd. 7. Bern u.s. 2008, S. 219-228; Eckart Goebel: Schwermut/Melancholie. In: Karlheinz Barck u.a. (Hg.): Ästhetische Grundbegriffe. Bd. 5. Stuttgart/Weimar 2003, S. 446-486; Raymond Klibansky/Erwin Panofsky/Fritz Saxl: Saturn und Melancholie. Studien zur Geschichte der Naturphilosophie und Medizin, der Religion und der Kunst. Übers. von Christa Buschendorf. Frankfurt a.M. 1990 (zuerst 1964); Thorsten Valk: Melancholie im Werk Goethes. Genese - Symptomatik - Therapie. Tübingen 2002; Ludwig Völker: Muse Melancholie - Therapeutikum Poesie. Studien zum Melancholie-Problem in der deutschen Lyrik von Hölty bis Benn. München 1978; Martina Wagner-Egelhaaf: Die Melancholie der Literatur. Diskursgeschichte und Textfiguration. Stuttgart/Weimar 1997.

Inhalt

Melancholie bezeichnet einen exzeptionellen, zumeist niedergedrückten und durch das Scheitern von Sinnerwartungen gekennzeichneten Zustand, in dem man sich radikal als Individuum erfährt. Sie ist eine Erfindung der griechischen Antike, die seit der Renaissance in der europäischen Kulturgeschichte Karriere gemacht hat. Ursprünglich als Krankheit, seit dem Mittelalter als Todsünde (acedia) und bis zur Romantik auch als eines von vier Temperamenten verstanden, haben vor allem die bipolare Auffassung der Melancholie als Grundbedingung genialer Kunst und – eng damit verbunden – die ‚süße‘ Melancholie als vorübergehende Stimmung Eingang in die Poetik der Moderne gefunden. Die Literatur stellt seit dem Ausgang der Frühen Neuzeit nicht nur Schwermütige dar (z.B. Hamlet, Don Quichote, Faust), sie redet nicht nur von Trauer und Verlusten aller Art, sondern sie erlaubt es – etwa im Melancholiegedicht – die Einsamkeit und Verlorenheit, ja den Weltschmerz (Byron, Heine) des Einzelnen zu artikulieren und medial (in Schriften, Büchern, Filmen, etc.) zu inszenieren. Das Seminar diskutiert an ausgewählten Beispielen aus der deutschen Literatur Formen und Funktionen der literarischen Artikulation und ästhetischen Inszenierung von Melancholie. Besonders fragt es nach ihren ökonomischen Implikationen: nach den Risiken und Kosten, aber auch dem möglichen Gewinn des starren Blicks ins Leere.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
21.04.2017 (Freitag) 08:15 - 09:45 01 525 Übungsraum
1331 - Verfügungsbau SB II
28.04.2017 (Freitag) 08:15 - 09:45 01 525 Übungsraum
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05.05.2017 (Freitag) 08:15 - 09:45 01 525 Übungsraum
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12.05.2017 (Freitag) 08:15 - 09:45 01 525 Übungsraum
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19.05.2017 (Freitag) 08:15 - 09:45 01 525 Übungsraum
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26.05.2017 (Freitag) 08:15 - 09:45 01 525 Übungsraum
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02.06.2017 (Freitag) 08:15 - 09:45 01 525 Übungsraum
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09.06.2017 (Freitag) 08:15 - 09:45 01 525 Übungsraum
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16.06.2017 (Freitag) 08:15 - 09:45 01 525 Übungsraum
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23.06.2017 (Freitag) 08:15 - 09:45 01 525 Übungsraum
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30.06.2017 (Freitag) 08:15 - 09:45 01 525 Übungsraum
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07.07.2017 (Freitag) 08:15 - 09:45 01 525 Übungsraum
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14.07.2017 (Freitag) 08:15 - 09:45 01 525 Übungsraum
1331 - Verfügungsbau SB II