Lehre am Deutschen Institut

GHIS/SHIS/UHIS: Graphematik diachron

Dozent:innen: Dr. Dietlinde Luise Kempf
Kurzname: GHIS/SHIS/UHIS:
Kurs-Nr.: 05.067.1230
Kurstyp: Seminar/Übung

Voraussetzungen / Organisatorisches

Die Studienleistung wird in Form von Kurzreferaten (Gruppen) erbracht. Die Modulprüfung erfolgt, je nach Studiengang und Modul ggf. in Form einer Klausur oder einer Hausarbeit.

Empfohlene Literatur

Nübling, Damaris et al. ([sup]4[/sup]2013): Historische Sprachwissenschaft des Deutschen. Eine Einführung in die Prinzipien des Sprachwandels. Tübingen: Narr. -> Kap. 9 Graphematischer Wandel.

Inhalt

Die Übung behandelt ausgewählte Themen der Graphematik in überwiegend diachroner Perspektive. Dabei werden auch Aspekte des Sprachvergleichs, des Spracherwerbs und der Sprachverwendung diskutiert.

Ein erster thematischer Schwerpunkt liegt auf den Prinzipien der Verschriftung: In der Ausprägung der Phonem-Graphem-Korrespondenz hat das deutsche Schriftsystem den typischen – aber nicht von allen Sprachen in gleichem Maß vollzogenen – Entwicklungspfad von einem flachen (laut-nah verschriftenden) zu einem tiefen (auch semantische Informationen kodierenden) Schriftsystem genommen.

Neben der Frage nach der Tiefe des Schriftsystems und den Prinzipien der Verschriftung wird ein zweiter Schwerpunkt auf der Entwicklung der wortinitialen Großschreibung im Deutschen liegen. Während andere Sprachen bei der Großschreibung von Eigennamen (<John>, <Paris>) stehen geblieben (oder zu ihr zurückgefallen) sind, hat sich im Deutschen die Besonderheit der grammatisch bzw. syntaktisch gesteuerten Substantivgroßschreibung herausgebildet. Interessante Vergleiche lassen sich hier nicht nur zwischen verschiedenen Sprachen ziehen, sondern auch zwischen der Historio- und der Ontogenese – also der historischen Entwicklung und dem individuellen Schriftspracherwerb.

Schließlich werden wir auch die Verwendung von Syngraphemen (Interpunktionszeichen) ins Blickfeld nehmen und dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklung des Apostrophgebrauchs legen. Hier lässt sich eine Diskrepanz zwischen orthographischer Norm und Sprachgebrauch feststellen: Der Gebrauch im Substandard zeigt besonders deutlich die Entwicklung eines tiefen Verschriftungssystems. Z.B. werden in  normwidrigen Schreibungen wie *<die Obama's>, *<des Pkw's> morphologische Grenzen markiert – was den LeserInnen nützt und daher völlig zu Unrecht als "Deppenapostroph" tituliert wird.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
19.10.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
26.10.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
02.11.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
09.11.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
16.11.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
23.11.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
30.11.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
07.12.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
14.12.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
21.12.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
11.01.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
18.01.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
25.01.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
01.02.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II
08.02.2018 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 04 432 Seminarraum
1331 - Verfügungsbau SB II