Lehre am Deutschen Institut

HADL / SFAL I-IV (Master): Owe dô tagte ez – Tagelieder des deutschen Mittelalters

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Claudia Lauer
Kurzname: HADL
Kurs-Nr.: 05.067.1120
Kurstyp: Seminar/Hauptseminar

Empfohlene Literatur

Textgrundlage: Taglieder des deutschen Mittelalters. Ausgewählt, übersetzt und kommentiert von Martina Backes. Stuttgart: Reclam 1999. 
Weitere ausgewählte Lieder werden über den Reader zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Liebe – Abschied – Schmerz. Zu nahezu allen Zeiten und in nahezu allen Kulturkreisen gehört die Schilderung des Trennungsschmerzes zweier Liebender zu einer der faszinierendsten und poetisch schönsten Darstellungen in der Weltliteratur. Vor dem Hintergrund antiker und romanischer Vorläufer etabliert sich am Ende des 12. Jh. erstmals auch in der deutschen Lyrik das sog. Tagelied, das der vorherrschenden Gattung der höfischen Hohen-Minne-Klage, der vergeblichen aber beständigen Liebe eines Mannes zu einer wunderschönen unnahbaren Dame, ein zweites Erfolgsmodell an die Seite stellt, indem es in einer Art lyrisch-epischer Mischform genau das thematisiert, was jene ausschließt: Erotik und erfüllte Liebe. Ob Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide oder Oswald von Wolkenstein – immer wieder greifen bedeutende mittelalterliche Sänger diese Gattung auf und entfalten an der Schwelle zwischen Zweisamkeit und Einsamkeit, zwischen Nacht und Tag, zwischen intimem Innen- und gesellschaftlichem Außenraum eine Vielfalt an lyrischen Variationen, die bis ins Spätmittelalter hinein nicht nur den literarischen Minnediskurs bereichern, sondern zugleich auch in jeweils spezifischer Weise kulturelle Lebens- und Wertezusammenhänge offen legen.

Anhand exemplarischer Interpretationen von Tageliedern vom 12. bis zum 15. Jh. wird ein umfassender Einblick in die Eigenart und Vielfalt der Gattung geboten. Dabei stehen neben Herkunft und europäischem Kontext, Gattungsfrage und historischer Entwicklung v.a. auch Fragen der Überlieferung, des Aufführungscharakters und der gesellschaftlichen Verortung der Gattung im soziokulturellen Kontext im Vordergrund.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
18.10.2017 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 02 146
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25.10.2017 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 02 146
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08.11.2017 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 02 146
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15.11.2017 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 02 146
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22.11.2017 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 02 146
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29.11.2017 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 02 146
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06.12.2017 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 02 146
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13.12.2017 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 02 146
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20.12.2017 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 02 146
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10.01.2018 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 02 146
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17.01.2018 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 02 146
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24.01.2018 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 02 146
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31.01.2018 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 02 146
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07.02.2018 (Mittwoch) 10:15 - 11:45 02 146
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