Lehre am Deutschen Institut

REPA: Semiotik der Liebe: Gottfrieds von Straßburg 'Tristan'

Dozent:innen: Marco Lehmann
Kurzname: REPA
Kurs-Nr.: 05.067.475
Kurstyp: Seminar

Empfohlene Literatur

Textgrundlage (bitte anschaffen!): Gottfried von Straßburg: ›Tristan‹. Bd. 1: Text. Hrsg. v. Karl Marold. New York 2004.

Zur Einführung:
Christoph Huber: Gottfried von Straßburg: Tristan. Berlin 2012 (=Klassiker-Lektüren 3).
Tomas Tomasek: Gottfried von Straßburg. Stuttgart 2007 (=RUB 17665).

Inhalt

Die Erzählung von Tristan und Isolde zählt zu den exemplarischen, immer wieder aufgegriffenen und neu interpretierten Liebesgeschichten der europäischen Literatur. Sie setzt einen „Mythos der Liebe“ (Christoph Huber) in Szene, der diese als eine gesellschaftliche Normen überschreitende, damit aber auch als gefährliche, letztlich dem Untergang geweihte Passion entwirft. Tristans Geschichte verschafft ihren mittelalterlichen Bearbeitern jedoch nicht allein die Gelegenheit, den Stellenwert der Minne als genuine Ausprägung der höfischen Kultur und zugleich potentiell zerstörerische Kraft innerhalb derselben zu diskutieren. Spätestens in den Händen Gottfrieds von Straßburg, dessen umfangreiches Fragment die avancierteste, literarisch raffinierteste Ausgestaltung des Stoffes im deutschen Sprachraum bietet, treten unübersehbar die sprach- und zeichentheoretischen Implikationen zutage, die in diesem angelegt sind. Gottfrieds besonderes Augenmerk gilt Fragen der Bewahrheitung und der Zeugenschaft, der Identität, des Namens und des Gedächtnisses. Um die für sie fatale Aufdeckung des Ehebruchs zu verhindern, müssen die Liebenden lernen, die verräterischen Zeichen ihrer Beziehung zu manipulieren und die der Sprache immanenten Potentiale zur Verschleierung der Wahrheit zu nutzen – bis hin zur berühmten, in der Forschung vieldiskutierten Aushebelung eines Gottesurteils durch den zweckmäßigen Einsatz rhetorischer Kniffe. In unserer Lektüre von Gottfrieds ›Tristan‹ wollen wir diese für den Roman spezifische Verschränkung von liebes- und zeichentheoretischer Reflexion in den Mittelpunkt rücken und in ihrer Bedeutung für die Poetik des Textes analysieren.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
15.10.2018 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
22.10.2018 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
29.10.2018 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
05.11.2018 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
12.11.2018 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
19.11.2018 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
26.11.2018 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
03.12.2018 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
10.12.2018 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
17.12.2018 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
07.01.2019 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
14.01.2019 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
21.01.2019 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
28.01.2019 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
04.02.2019 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
11.02.2019 (Montag) 10:15 - 11:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II