Lehre am Deutschen Institut

SFAL I/II: Wolfram von Eschenbach: Willehalm

Dozent:innen: Marco Lehmann
Kurzname: SFAL
Kurs-Nr.: 05.067.765
Kurstyp: Seminar
Format: online

Digitale Lehre

Die Veranstaltung wird als Moodle-Kurs durchgeführt. Nähere Informationen zum Ablauf folgen in der ersten Vorlesungswoche.

Empfohlene Literatur

Bitte anschaffen: Wolfram von Eschenbach: Willehalm. Text und Kommentar. Hrsg. v. Joachim Heinzle. Frankfurt a. M. 2009. (=Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch 39)

Zur Einführung: Joachim Bumke: Wolfram von Eschenbach. Achte Auflage. Stuttgart 2004. (=Sammlung Metzler 36) S. 276-406.

Inhalt

Im "Willehalm", seinem zweiten umfangreichen Erzählwerk neben dem "Parzival", bearbeitet Wolfram von Eschenbach einen Stoff aus dem Bereich der Chanson de Geste: Im Mittelpunkt des Geschehens steht, wie für diese Erzähltradition typisch, eine große militärische Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen, die in diesem Fall durch die den religiösen Gegensatz überschreitendende Liebe zwischen Willehalm und Arabel ausgelöst wird - die muslimische Fürstin Arabel hat sich, bevor die Handlung von Wolframs Epos einsetzt, auf den Namen Gyburg taufen lassen und den Markgrafen Willehalm zum Mann genommen; ihr Vater sowie ihr zurückgelassener erster Ehemann wollen sie nun mit aller Macht zurückholen. Wolfram unterwirft diese nicht nur im Vergleich mit dem "Parzival" eher schlicht anmutende Geschichte kompromisslos den eigenen avancierten narrativen und sprachlichen Verfahren. Er bricht dabei die stoffgeschcihtlich vorgegebene Schwarzweißmalerei in der Darstellung von Christen und Nichtchristen auf und problematisiert namentlich die Vorstellung von der Legitimität religiös motivierter Gewalt nachdrücklich - ohne dass sein Epos sich doch umstandslos als Dokument religiöser Toleranz in Anspruch nehmen ließe. Im Seminar wollen wir nicht allein die Frage verfolgen, wie Wolframs Text mit der Differenz zwischen Christentum und Islam umgeht und welche theologischen Voraussetzungen dem epischen Diskurs in dieser Hinsicht zugrunde liegen. Besonderes Augenmerk gelten soll daneben auch der intertextuellen Auseinandersetzung mit den Traditionen heldenepischen Erzählens, der Verquickung von Komik und Gewalt, der Ausgestaltung von Erzählerrolle und Bildlichkeit sowie der Modellierung der Geschlechterordnung in Wolframs faszinierendem Fragment.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
13.04.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
20.04.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
27.04.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
04.05.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
11.05.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
18.05.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
25.05.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
01.06.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
08.06.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
15.06.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
22.06.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
29.06.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
06.07.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online
13.07.2021 (Dienstag) 14:15 - 15:45 Online