Lehre am Deutschen Institut

SGAL I/II/III: Ulrich von Zatzilkhoven, Lanzelet

Dozent:innen: Dr. Jessica Quinlan
Kurzname: SGAL
Kurs-Nr.: 05.067.888
Kurstyp: Seminar

Empfohlene Literatur

Bitte schaffen Sie sich den Text als gedrucktes Buch in der folgenden Ausgabe an: 
Ulrich von Zatzikhoven: Lanzelet. Text – Übersetzung – Kommentar. Studienausgabe. Herausgegeben von Florian Kragl. 2., revidierte Auflage. Berlin 2013. 

In seiner Monographie zur deutschsprachigen Artustradition bietet Wolfgang Achnitz eine besonders prägnante Darstellung der literaturhistorischen Besonderheiten des Lanzelet-Romans. Bitte lesen Sie den entsprechenden Auszug noch vor Semesterbeginn:
Wolfgang Achnitz: Deutschsprachige Artusdichtung des Mittelalters. Eine Einführung. Berlin/Boston 2012, S. 162–176.

Inhalt

Unter den frühen deutschsprachigen Artusromanen stellt der Lanzelet Ulrichs von Zatzikhoven in mehrfacher Hinsicht ein schwarzes Schaf dar. Wenn die ausnehmend detaillierte Beschreibung, die dieser Text über seine eigene Entstehung liefert, nicht auf freier Erfindung beruht, dann haben wir es hier mit der Bearbeitung einer – heute spurlos verschwundenen – altfranzösischen Vorlage zu tun, die eine Art Anti-Lancelot entworfen hatte. Denn nicht nur unterhält dieser fast dauerhaft freudige Held keine exklusive, ehebrecherische Liebesbeziehung mit der Königin Ginover, sondern er verliebt sich in eine bemerkenswert hohe Anzahl weiterer weiblicher Figuren, darüber hinaus heiratet er im Gesamtverlauf des Romans nicht weniger als viermal. Der Lanzelet ist frühestens 1194, spätestens gegen 1230 entstanden. Hartmanns von Aue Erec und Wolframs von Eschenbach Parzival scheinen dem Autor bekannt gewesen zu sein, ein Einfluss von Hartmanns Iwein hingegen ist nicht nachweisbar. Wenn also über den intertextuellen Horizont, in dem diese hochgradig unkonventionelle Erzählung entstand, vereinzelt Aussagen möglich sind, so bleibt die Frage nach ihrem Platz unter jenen Texten, denen das Privileg vorbehalten ist, zur mittelhochdeutschen Klassik gezählt zu werden, doch offen. In diesem Wintersemester wollen wir der Eigenlogik dieses Textes nachgehen – ohne die Frage nach seiner Interaktion mit der Artustradition außer Acht zu lassen. Was verbindet den Lanzelet mit der Tradition, mit welchen Mitteln grenzt er sich hingegen ostentativ von ihr ab? Was macht einen „konventionellen“ Artushelden aus? Wie werden Erwartungen textimmanent konstruiert und anschließend erfüllt bzw. demontiert? Kenntnisse von mindestens einem weiteren Artusroman wären sehr von Vorteil! 

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
20.10.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
27.10.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
03.11.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
10.11.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
17.11.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
24.11.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
01.12.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
08.12.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
15.12.2021 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
05.01.2022 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
12.01.2022 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
19.01.2022 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
26.01.2022 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.02.2022 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude