Lehre am Deutschen Institut

SEVV (Master): Nominalmorphologie diachron- kontrastiv- psycholinguistisch- ontogenetisch

Dozent:innen: Jun.-Prof. Dr. Jessica Nowak
Kurzname: SEVV
Kurs-Nr.: 05.067.940
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Sprachhistorisches Interesse, aktive Mitarbeit/Diskussionsbeteiligung im Seminar, gründliche Lektüre der Seminartexte inkl. englischsprachiger Forschungsliteratur. Die Kenntnis anderer germanischer Sprachen und ihrer Diachronie (z.B. Englisch, Niederländisch) ist erwünscht und von Vorteil.

Einen Überblick über wichtige Entwicklungen in der Nominalflexion finden Sie im entsprechenden Kapitel von NÜBLING et al. (2013): Historische Sprachwissenschaft des Deutschen. Tübingen: Narr. Dieses verleiht Ihnen auf Anfängerniveau einen Eindruck über ausgewählte Themen des Seminars, die in diesem Kurs auf Masterniveau behandelt werden.

Empfohlene Literatur


  1. Köpcke, Klaus-Michael (2002): Wie entwickeln sich die Deklinationsklassen im Deutschen? In: Wiesinger, Peter (ed.): Zeitenwende - die Germanistik auf dem Weg vom 20. ins 21. Jahrhundert. Akten des X. Internationalen Germanistenkongresses Wien 2000. Band 2: Entwicklungstendenzen der deutschen Gegenwartssprache. Frankfurt etc., 101-108. 
  2. Kürschner, Sebastian (2008): Deklinationsklassenwandel. Berlin/New York: De Gruyter.
  3. Nübling, Damaris (2008): Was tun mit Flexionsklassen? Deklinationsklassen und ihr Wandel im Deutschen und seinen Dialekten. In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 75, 3, 282-330. 
  4. Ronneberger-Sibold, Elke  (2010): Der Numerus – das Genus – die Klammer: Die Entstehung der deutschen Nominalklammer im innergermanischen Vergleich. In: Dammel, Antje ; Kürschner, Sebastian ; Nübling, Damaris (Hrsg.): Kontrastive Germanistische Linguistik. Teilband 2. - Hildesheim : Olms, 2010. - S. 719-748.

Inhalt

Die Nominalmorphologie des Deutschen weist im Vergleich zu ihren Schwestersprachen eine Mehrzahl konservativer Züge auf: So hält das Deutsche nach wie vor an drei Genera fest, während z.B. das Niederländische oder Schwedische mit zwei, das Englische sogar ohne Genus auskommt. Auch hinsichtlich der Pluralisierungsverfahren ist die nhd. Substantivflexion hochkomplex: Allein 9 Pluralallomorphe stehen hier zur Verfügung, deren Wahl in vielen Fällen vollkommen arbiträr ist (vgl. Hund - Hunde, Mund - Münder, Grund - Gründe). Viel einfacher stellen sich die Verhältnisse im Ndl. dar, das i.W. abhängig von der Lautstruktur zwischen zwei Pluralmarkern wählt: -s für Mehr-, -en für Einsilber. Englisch kennt schließlich nur -s. Nur die diachron-kontrastive Perspektive vermag die divergierenden Entwicklungen und den "Sonderweg" des Deutschen zu erhellen.

In diesem Seminar werden wir zunächst - vom Deutschen ausgehend - die wichtigsten Entwicklungen vom Germanischen bis hin zum Neuhochdeutschen beleuchten, darunter etwa die Separierung von Kasus und Numerus, die Numerusprofilierung auf Kosten der Kasusmarkierung am Wort, den "Aufstieg" und "Fall" bestimmter Flexionsklassen (z.B. der sog. Hühnerhofklasse, Typ Lamm-Lämmer, der gemischten Klasse der Feminina etc.). Neben der kontrastiven Perspektive werden wir auch Aspekte des Spracherwerbs anreißen, d.h. ob z.B. bestimmte Pluralverfahren früher und schneller erworben werden als andere (z.B. s-Plural), und welche Konsequenzen solche Beobachtungen für den Spracherwerb im Speziellen wie auch für die psycholinguistische Modellierung von Sprache im Allgemeinen haben: Ist "Sprachwissen" angeboren und genetisch kodiert oder resultiert Sprachwissen vielmehr aus allgemeinen kognitiv-mentalen Verarbeitungsprozessen? Ist die lang postulierte strikte Trennung zwischen Grammatik und Lexikon haltbar oder haben wir es vielmehr mit einem graduellen Bereich zu tun, der zwischen produktiven Verfahren ("Grammatik") und idiosynkratischen Strukturen ("Lexikon") vermittelt?

Informationen

Kurzbeschreibung :
Organisatorisches - Leistungsanforderungen

Beschreibung:
Liebe SeminarteilnehmerInnen, anbei finden Sie die Übersicht (auch im Reader verfügbar) mit organisatorischen Informationen zum Seminar, d.h. die konkreten Leistungsanforderungen (inkl. Studienleistung und Modulprüfung) mit ausführlichen Hinweisen. Bitte lesen Sie das Dokument gründlich bis kommenden Dienstag durch. Allen frohe Feiertage & einen guten Semesterstart! MfG J. Nowak

Zusatzinformationen

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
18.04.2017 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 731 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
25.04.2017 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 731 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
02.05.2017 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 731 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
09.05.2017 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 731 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
16.05.2017 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 731 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
23.05.2017 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 731 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
30.05.2017 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 731 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
06.06.2017 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 731 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
13.06.2017 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 731 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
20.06.2017 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 731 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
27.06.2017 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 731 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
04.07.2017 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 731 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)
11.07.2017 (Dienstag) 12:15 - 13:45 02 731 Seminarraum
1137 - Georg-Forster-Gebäude (Sowi)