Lehre am Deutschen Institut

REPA: Erzählen von Tristan und Isolde: Eilhart von Oberg und Gottfried von Straßburg

Dozent:innen: Marco Lehmann
Kurzname: REPA
Kurs-Nr.: 05.067.475
Kurstyp: Seminar

Empfohlene Literatur

Teilnehmer/innen schaffen sich bitte eine mittelhochdeutsche Ausgabe von Gottfrieds Roman an, z. B.: Gottfried von Straßburg: Tristan und Isolde. Kritische Edition. Hrsg. v. Tomas Tomasek. Textband. Basel/Berlin 2023.

Zur Einführung: Christoph Huber: Gottfried von Straßburg: Tristan. 3. Aufl. Berlin 2012 (=Klassiker-Lektüren 3). 

Inhalt

Die traurige Liebesgeschichte von Tristan und Isolde zählt unter die großen und resonanzreichen Stoffe der Weltliteratur. Sie ist über die Jahrhunderte hinweg in verschiedenen Medien immer wieder ausgestaltet worden. Unter mittelalterlichen Vorzeichen gibt die außereheliche Affäre Tristans mit der Gattin seines Onkels, des Königs Marke, Anlass, die problematische Position der Minne innerhalb der höfischen Kultur und die potentiell zerstörerischen Dynamiken, die von ihr ausgehen, zu vermessen. In enger Verbindung hiermit fordert der Erzählstoff aber offenkundig auch regelmäßig zu weitreichenden Fragen nach der Verlässlichkeit der Zeichen, nach den Beziehungen zwischen Wahrheit und Lüge, Beglaubigung und Täuschung, Identität und Maskenspiel heraus. 
In der deutschen Literatur des Hochmittelalters ist die Geschichte von Tristan und Isolde zweimal erzählt worden, zunächst, noch im zwölften Jahrhundert, von Eilhart von Oberg, sodann, um 1210, mit einem Höchstmaß an Kunstfertigkeit von Gottfried von Straßburg. Die beiden Romane repräsentieren unterschiedliche Stadien der Stoffentwicklung; zudem spricht einiges dafür, dass Gottfried die Version Eilharts gekannt und sich gezielt von ihr abgesetzt hat. Im Seminar wollen wir vergleichend ausloten, wie die beiden Autoren mit dem ihnen gemeinsamen Erzählstoff umgehen, welche Schwerpunkte sie setzen, welche narrativen Verfahren und Modi der Sinnkonstitution sie in Anspruch nehmen. Damit tritt exemplarisch ein Grundzug mittelalterlicher Erzählkultur in den Blick: Dass nämlich die Dichter ihr Profil in der spezifischen Ausgestaltung von Geschichten schärfen, die auch noch in anderen Versionen umgehen. 

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
15.04.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 229 (K1) Übungsraum
9139 - Am Kisselberg
22.04.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 229 (K1) Übungsraum
9139 - Am Kisselberg
29.04.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 229 (K1) Übungsraum
9139 - Am Kisselberg
06.05.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 229 (K1) Übungsraum
9139 - Am Kisselberg
13.05.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 229 (K1) Übungsraum
9139 - Am Kisselberg
27.05.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 229 (K1) Übungsraum
9139 - Am Kisselberg
03.06.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 229 (K1) Übungsraum
9139 - Am Kisselberg
10.06.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 229 (K1) Übungsraum
9139 - Am Kisselberg
17.06.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 229 (K1) Übungsraum
9139 - Am Kisselberg
24.06.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 229 (K1) Übungsraum
9139 - Am Kisselberg
01.07.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 229 (K1) Übungsraum
9139 - Am Kisselberg
08.07.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 229 (K1) Übungsraum
9139 - Am Kisselberg
15.07.2024 (Montag) 10:15 - 11:45 00 229 (K1) Übungsraum
9139 - Am Kisselberg