Lehre am Deutschen Institut

SHIS: Entstehung und Wandel orthographischer Normen

Dozent:innen: Dr. Kristin Kopf
Kurzname: SHIS
Kurs-Nr.: 05.067.962
Kurstyp: Seminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Für das Seminar wird Grundlagenwissen aus dem Einführungsmodul Sprachwissenschaft und aus der Grammatik-Übung benötigt. Es ist von Vorteil, aber nicht unabdinglich, bereits die Sprachwandel-Vorlesung aus Modul 4 (B.A. Beifach), 7 (B.A. Kernfach) bzw. 8 (B.Ed.) besucht zu haben oder parallel zu besuchen.

Die Bereitschaft zur wöchentlichen Lektüre linguistischer Fachliteratur wird vorausgesetzt.

Inhalt

Die Schreibung ist der einzige Bereich des Deutschen, der streng normiert ist, d.h. für den es feste Regeln gibt, die nur durch eine offizielle Instanz geändert werden können und deren Nichteinhaltung in institutionellen Kontexten (wie z.B. Schule, Behörden) sanktioniert wird. Dagegen finden wir im Bereich der Grammatik mehr Variation und keine eindeutige normgebende Instanz, der Bereich der Aussprache ist noch weniger geregelt. Das war aber nicht immer so: Eine Orthographie gibt es für das Deutsche erst seit dem 19. bzw. frühen 20. Jahrhundert.

In diesem Seminar beschäftigen wir uns damit, was sprachliche Normen überhaupt sind und welche Ideologien damit verbunden sein können, wie Deutsch geschrieben wurde, bevor eine Schreibnorm etabliert wurde, wie die Voraussetzungen für die Schaffung einer Norm entstanden sind, wie die Norm selbst zustande kam (z.B. Schulorthographien, Konrad Duden, 2. Orthographische Konferenz) und wie die Norm sich schließlich gewandelt hat (z.B. im Zuge der Rechtschreibreform von 1996). Dabei fokussieren wir ausgewählte Phänomene, die im Laufe der deutschen Schreibgeschichte kontrovers debattiert wurden und für Schreibende eine Herausforderung darstellten oder noch darstellen. Dazu gehören zum Beispiel die Schreibung von Langvokalen, die Schreibung von Fremdwörtern, die Getrennt- und Zusammenschreibung, die Groß- und Kleinschreibung und die Kommasetzung. All diese Phänomene illustrieren, dass die deutsche Orthographie Bezug auf verschiedene Systemebenen wie Phonologie, Morphologie und Syntax nimmt (weshalb wir auch von einem „tiefen Schriftsystem“ sprechen).

Die Kernziele dieses Seminars sind ein vertieftes Verständnis und die kritische Reflexion des Normbegriffs, die Festigung grammatischen Wissens, der Erwerb methodischer Kompetenzen für eigene Forschungsprojekte zur deutschen Orthographie (z.B. Umgang mit Korpora, Erstellung von Fragebögen) und ein tiefergehendes Verständnis der deutschen Orthographie, das sich auch auf die eigene Schreibpraxis auswirkt.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
16.04.2024 (Dienstag) 16:15 - 17:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
23.04.2024 (Dienstag) 16:15 - 17:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
30.04.2024 (Dienstag) 16:15 - 17:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
07.05.2024 (Dienstag) 16:15 - 17:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
14.05.2024 (Dienstag) 16:15 - 17:45 02 473 P208
1141 - Philosophisches Seminargebäude
21.05.2024 (Dienstag) 16:15 - 17:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
28.05.2024 (Dienstag) 16:15 - 17:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.06.2024 (Dienstag) 16:15 - 17:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.06.2024 (Dienstag) 16:15 - 17:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.06.2024 (Dienstag) 16:15 - 17:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.06.2024 (Dienstag) 16:15 - 17:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.07.2024 (Dienstag) 16:15 - 17:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
09.07.2024 (Dienstag) 16:15 - 17:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude
16.07.2024 (Dienstag) 16:15 - 17:45 01 471 ÜR Deutsches Institut
1141 - Philosophisches Seminargebäude