Lehre am Deutschen Institut

HNDL/SFNL I-V (Master): Der "Simplicissimus" und die Majestätsbeleidigungsaffäre

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Ariane Martin
Kurzname: HNDL
Kurs-Nr.: 05.067.1130
Kurstyp: Seminar/Hauptseminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Bitte beachten Sie, dass der Beginn des Vorlesungsbetriebs des Sommersemesters 2020 auf den 20. April 2020 verschoben wurde. Weitere Informationen: https://sl.uni-mainz.de/information-zum-umgang-der-jgu-mit-dem-coronavirus/

Die Veranstaltung wird zunächst digital durchgeführt (ob durch das gesamte Sommersemester hindurch, ist unsicher und wird sich ergeben). Die Stoffvermittlung wird ausschließlich über den Reader erfolgen (reader.uni-mainz.de). Dort werden die Studierenden zu den jeweiligen Sitzungsterminen den Stoff mit Arbeitsaufgaben zum Selbststudium vorfinden, deren Bearbeitung dann im Reader hinterlegt werden kann. Die Arbeitsaufgaben sind ein Angebot, um die aktive Teilnahme zu belegen. Darüber hinaus besteht selbstverständlich die Möglichkeit, nach Ende des Semesters Hausarbeiten zu schreiben. Die Kommunikation verläuft teils über Jogustine, teils über den Reader.

Empfohlene Literatur

Der „Simplicissimus“ ist als Digitalisat online verfügbar: http://www.simplicissimus.info/index.php?id=5.

Inhalt

Am 25.10.1898 wurde die Beschlagnahmung der sogenannten „Palästina-Nummer“ (die Titelillustration des Heftes und das mit dem Pseudonym Hieronymos unterzeichnete Gedicht „Im heiligen Land“ behandeln satirisch die Palästinareise Kaiser Wilhelms II.) der Münchner Wochenschrift „Simplicissimus“ durch das Landgericht in Leipzig (Druckort des „Simplicissimus“, weshalb die sächsischen Justizbehörden für die Untersuchung des Straftatbestands der Majestätsbeleidigung zuständig waren) angeordnet, am offiziellen Auslieferungstag dieser Nummer. Noch am selben Tag wurde der Haftbefehl gegen den verantwortlichen Redakteur und Verleger Albert Langen und die beiden beteiligten Künstler, den Zeichner Thomas Theodor Heine (von ihm stammt die Illustration des Titelblatts) und den Dichter von „Im heiligen Land“ (Frank Wedekind), wegen Majestätsbeleidigung (§ 95 des Reichstrafgesetzbuches) erlassen. Wir befassen uns im Seminar mit dieser Majestätsbeleidigungsaffäre, einem in der Kulturgeschichte der Moderne um 1900 prominenten Zensurfall. Wir sehen uns die inkriminierten Texte (gleich die nächste „Simplicissimus“-Nummer enthielt ein ebenfalls verbotenes Gedicht „Meerfahrt“ zum selben Zusammenhang) und diversen Stellungnahmen im „Simplicissimus“ und anderswo an, beschäftigen uns auch mit früheren Verboten der Zeitschrift und mit Reaktionen auf die Affäre, die auch literarisch produktiv gemacht wurde. So setzte sich Frank Wedekind in seinem satirischen Schauspiel „Oaha“ (1908) und dessen späterer Umarbeitung „Till Eulenspiegel“ (1916) mit der Affäre auseinander.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
16.04.2020 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 003 SR 07
9125 - Bausparkasse Mainz
23.04.2020 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 003 SR 07
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30.04.2020 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 003 SR 07
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07.05.2020 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 003 SR 07
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14.05.2020 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 003 SR 07
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28.05.2020 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 003 SR 07
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04.06.2020 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 003 SR 07
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18.06.2020 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 003 SR 07
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25.06.2020 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 003 SR 07
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02.07.2020 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 003 SR 07
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09.07.2020 (Donnerstag) 14:15 - 15:45 00 003 SR 07
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