SGAL I/II/KADL: Der frühe Minnesang
Dozent:innen: Dr. Jessica QuinlanKurzname: SGAL
Kurs-Nr.: 05.067.888
Kurstyp: Seminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
lieber hette ich ir minnedanne al der vogellîne singen (MF, 32, 15f.).
Mit dem „frühen“ oder „donauländischen“ Minnesang verbinden wir inhaltlich eine Vielfalt der Liedtypen (etwa Frauenlied, Tagelied, Wechsel, Botenlied), die nicht nur die männliche, sondern auch die weibliche Stimme als Sprechinstanz erklingen lassen; verbreitet ist hier ein Minnekonzept, dem meist die Vorstellung einer Reziprozität der Liebe zu Grunde liegt. Kennzeichnend für diese Lyrik scheint das Prinzip der Einstrophigkeit gewesen zu sein, wobei einzelne Strophen sich womöglich zum Teil zu größeren lyrischen Einheiten miteinander kombinieren ließen. Der frühe Minnesang ist meist in alten Langzeilenstrophen verfasst, in Form sowie Inhalt ist er vom romanischen (d.h.: französisch-provenzalischen) Einfluss weitgehend noch unberührt. Die Frühphase des Minnesangs lässt mit ihrer schmalen Überlieferung aber auch eine Vielzahl wesentlicher Fragen offen: Wie zuverlässig sind die Autorzuschreibungen, die wir in den großen Sammelhandschriften vorfinden? Können wir sicher annehmen, dass alle Strophen, die in einem Autorkorpus überliefert werden, auf einen und denselben Autor zurückzuführen sind? Wie ist mit ersten Spuren französisch-provenzalischen Einflusses – zum Beispiel mit Andeutungen der Dienstminne – umzugehen? Daz vogelsanc ist geswunden, / alse ist der linden ir loup (MF 37,19f.): Die frühlingshafte Metaphorik der frühen hochmittelalterlichen Minnelyrik soll uns in diesem Winter über die dunklen Nachmittagsstunden hinwegtrösten.
Empfohlene Literatur
Bitte kaufen Sie sich die folgende Ausgabe:Deutsche Lyrik des frühen und hohen Mittelalters. Edition der Texte und Kommentare von Ingrid Kasten. Übersetzungen von Margherita Kuhn. Frankfurt am Main 2005 (Deutsche Klassiker Verlag im Taschenbuch 6).
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Termine
| Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
|---|---|---|
| 27.10.2025 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 03.11.2025 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 10.11.2025 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 17.11.2025 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 24.11.2025 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 01.12.2025 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 08.12.2025 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 15.12.2025 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 05.01.2026 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 12.01.2026 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 19.01.2026 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 26.01.2026 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 02.02.2026 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 09.02.2026 (Montag) | 16:15 - 17:45 | 00 491 P15 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
| 09.02.2026 (Montag) | 16:15 - 17:45 | SGAL Ältere Deutsche Literatur Klausur |
