Jörg Fauser

Sommersemester 2014

Jörg Fauser (1944-1987) gilt als Inbegriff des deutschen Beatpoeten. Seine Stationen als Fixer und Cut-Up-Freak in Istanbul, in Berliner Hippie-Kommunen oder in der Frankfurter Hausbesetzer-Szene, seine programmatischen und persönlichen Verbindungen zu Underground-Ikonen wie William Burroughs oder Charles Bukowski und nicht zuletzt sein früher, gewaltsamer und bis heute ungeklärter Tod haben in mehreren Wellen zur Legendenbildung beigetragen. Umso mehr, als der offizielle Literaturbetrieb ihn lange hüstelnd abtat. Ohne diese ‚wilde‘ Seite von Fausers Existenz und Schreiben ausblenden oder einhegen zu wollen, versteht das Seminar sich als multiperspektivischer Versuch, anhand repräsentativer Texte aus unterschiedlichen Gattungen und Lebensstadien sowie unter Berücksichtigung posthum veröffentlichter Zeugnisse ein möglichst differenzierteres und umfassendes, auch die ‚uncoolen‘, teils unvermutet klein- und bildungsbürgerlichen Seiten berücksichtigendes Porträt des Autors und seines Epochenumfelds zu entwerfen.