Lehre am Deutschen Institut

VTHE (Bachelor &. Master): Sprachliche Variation: diachrone und didaktische Perspektiven

Dozent:innen: Jun.-Prof. Dr. Jessica Nowak
Kurzname: VTHE
Kurs-Nr.: 05.067.944
Kurstyp: Vorlesung
Format: online

Voraussetzungen / Organisatorisches

Die Vorlesung findet DIGITAL statt und im ASYNCHRONEN Format, d.h., die Videos zu den einzelnen Sitzungen werden jede Woche über die Moodle-Plattform bereitgestellt (die wiederum mit Panopto verlinkt ist), sodass Sie maximal flexibel sind, die Inhalte zu rezipieren.

Digitale Lehre

DIGITAL ASYNCHRON (d.h. Vorlesungsvideos zu den Einzelsitzungen).

Inhalt

In dieser Vorlesung wollen wir uns mit sprachlicher Variation beschäftigen, wie sie sich auf allen Ebenen von Sprache insbesondere in Form sog. Zweifelsfälle manifestiert: Das sind sprachliche Einheiten, z.B. Wörter, Wortformen, Sätze, bei denen kompetente Sprecher/-innen im Hinblick auf mindestens zwei Varianten in Zweifel darüber geraten, welche davon (standardsprachlich) korrekt ist (Klein 2003, 2). Zweifelsfälle sind dabei oftmals das Resultat anhaltenden bzw. stattfindenden Sprachwandels: So schwanken bspw. mehrere historisch starke Verben derzeit zwischen starker und schwacher Flexion (buk/backtegegoren/gegärt?), mehrere Substantive weisen Plural- oder Genusvarianten auf (Pizzas/PizzenWagen/Wägender/das Laptopder/das Virus?), bestimmte Adjektive greifen mal zum Steigerungsumlaut, mal nicht (blasser/blässer als? roter/röter als?); die Kasusrektion von Präpositionen ist ebenfalls nicht immer stabil: wegen dem oder wegen des schlechten Wetters? Geht uns zunehmend die Verbletztposition bei Nebensätzen verloren, weil ... das ist einfach so!

Das sind nur einige Fragen und Aspekte, die wir in dieser Vorlesung aus linguistischer, d.h. sprachwandeltheoretischer Sicht genauer unter die Lupe nehmen wollen, wobei ein Schwerpunkt auf der grammatischen Ebene liegen wird. Dabei soll im Semesterverlauf auch mit mehreren Mythen aufgeräumt werden, darunter mit der Auffassung, dass Sprachwandel als Sprachverfall zu verstehen ist. Auch die negative Wahrnehmung von sprachlicher, v.a. grammatischer Variation als defizitär bzw. Symptom mangelnder Bildung soll zugunsten einer Wahrnehmung von Sprache als dynamischem Gebilde aufgegeben werden, das ständigem Wandel unterliegt, bei dem Nebenformen die logische Konsequenz sind. Gerade die viel zu häufig eingeengte laienlinguistische Sicht darauf, die nur "richtig" oder "falsch" kennt, soll in den Blick genommen werden und vor dem Hintergrund sprachlicher Normen und der Normierung von Sprache diskutiert werden. Dieser letzte Aspekt ist insbesondere für angehende Lehrkräfte hochrelevant und schlägt die Brücke zur Behandlung sprachgeschichtlicher Themen, wie sie u.a. in den Lehrplänen für Deutsch in RLP vorgesehen sind. Das bedeutet, dass Sie in dieser Vorlesung auch einen Einblick in die Möglichkeiten und Chancen der Implementierung sprachhistorischer Aspekte im Deutschunterricht am Beispiel sprachlicher Zweifelsfälle erhalten werden.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
17.04.2023 (Montag) 10:15 - 11:45 digital asynchron
24.04.2023 (Montag) 10:15 - 11:45 digital asynchron
08.05.2023 (Montag) 10:15 - 11:45 digital asynchron
15.05.2023 (Montag) 10:15 - 11:45 digital asynchron
22.05.2023 (Montag) 10:15 - 11:45 digital asynchron
05.06.2023 (Montag) 10:15 - 11:45 digital asynchron
12.06.2023 (Montag) 10:15 - 11:45 digital asynchron
19.06.2023 (Montag) 10:15 - 11:45 digital asynchron
26.06.2023 (Montag) 10:15 - 11:45 digital asynchron
03.07.2023 (Montag) 10:15 - 11:45 digital asynchron
10.07.2023 (Montag) 10:15 - 11:45 digital asynchron
17.07.2023 (Montag) 10:15 - 11:45 digital asynchron