Zeitstrukturen in literarischen Prosatexten

Sommersemester 2017

Die Lehrveranstaltung dient dem gemeinsamen Versuch, die derzeit geläufigsten und im GDNL-Einführungskurs vermittelten Kategorien zur Analyse der Zeitstrukturen in erzählerischen Prosatexten an ausgewählten Beispielen zu erproben. Dabei soll das Augenmerk vor allem darauf gerichtet sein, wo sie an ihre Grenzen stoßen, weil sie sich entweder nicht präzise anwenden lassen oder zwar eindeutige Zuschreibungen liefern, diese aber wenig über die konkrete zeitliche Struktur der jeweiligen Erzählung und deren Wirkung aussagen.
Neben ein paar kürzeren, zur Einführung dienenden Textbeispielen werden Johann Wolfgang von Goethes „Die Wahlverwandtschaften“ (1809), Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“ (1929), Wolfgang Koeppens „Tauben im Gras“ (1951) und – als besonders merkwürdiger Fall – Laurence Sternes „Tristram Shandy“ (1759-66) behandelt.