Lehre Spracherwerb und Sprachdidaktik des Deutschen

 

Veranstaltungen in der Bachelorphase

FDSP: Deutsch als Zweitsprache und ihre Didaktik

Das mehrsprachige Klassenzimmer ist in der Schule längst Alltag. Ziel der Veranstaltung ist es daher, die Anforderungen an den Unterricht in einer mehrsprachigen Klasse zu analysieren und aktuelle Konzepte für die schulische Praxis zu reflektieren.
Nach einer Einführung in die Sprachdidaktik wird in der Veranstaltung die Präsenz von mehrsprachigen Kindern im deutschen Bildungssystem betrachtet, bevor Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Erwerb des Deutschen bei Kindern mit DaM (Deutsch als Muttersprache) und DaZ (Deutsch als Zweitsprache) gegenübergestellt werden. Darauf aufbauend werden verschiedene Möglichkeiten zur Sprachstandsdiagnose und zur Sprachförderung aufgegriffen. Auch aktuelle Konzepte für den Unterricht im mehrsprachigen Klassenzimmer werden vorgestellt und diskutiert.

FDSP: Rechtschreiberwerb

Die großen Schulleistungsstudien konstatierten Schwierigkeiten im Erwerb des (Recht-)Schreibens; Medien und Wissenschaft diskutieren über die „Schlechtschreib-Reform“ und stellen Prozessmodelle infrage. Es zeigt sich, dass zwischen schriftsprachlichen Handlungen und dem Rechtschreiben ein weiter Weg liegt.
Das Seminar bietet Gelegenheit, über Orthografie nachzudenken, mit Schreibweisen zu experimentieren und fachdidaktisches Grundwissen zu Rechtschreibprozessen zu erwerben.

FDSP: Grammatikunterricht im mehrsprachigen Klassenzimmer

Grammatikunterricht bietet ein anregendes Lernen – sofern Irritationen erzeugt und Problemlöseideen vorgeschlagen werden. Das Seminar richtet den Blick auf das anregende Potenzial ausgewählter Lerngegenstände und ihrer didaktischen Modellierung. Neben einer fachdidaktischen Einführung sollen die Studierenden über Sprache reflektieren, Ansätze des Grammatikunterrichts vergleichen, Textbeispiele analysieren und Arbeitsaufgaben modifizieren. Darüber hinaus werden die Inhalte von dem Schwerpunkt der Mehrsprachigkeit begleitet.

SDES: Erst- und Zweitspracherwerb

Kinder erwerben ihre Erstsprache scheinbar mühelos und auch der Erwerb einer zweiten Sprache gelingt ihnen in der Regel ohne Probleme. Studien zum erwachsenen Zweitspracherwerb belegen hingegen, dass der Zweitspracherwerb den Lernenden mit zunehmenden Alter Schwierigkeiten bereitet, bspw. in der korrekten Realisierung syntaktischer Strukturen der neuen Sprache. Ziel des Seminars ist daher ein umfassender Überblick über den kindlichen Erst- und Zweitspracherwerb. Anhand von aktuellen Studien soll den Fragen nachgegangen werden, welche Gemeinsamkeiten/Unterschiede zwischen dem Erst- und Zweitspracherwerb zu erwarten sind, welche Rolle das Alter spielt und welchen Einfluss die Erstsprache beim Erwerb einer zweiten Sprache nimmt.

 

Veranstaltungen in der Masterphase

SEVV: Sprachvergleichender Grammatikunterricht

Der Lernbereich Sprachbetrachtung und Grammatik (Lehrplan Deutsch RLP) stellt sowohl Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrkräfte immer wieder vor Herausforderungen. Seit Langem wird über die sprachdidaktischen Konzeptionen für den schulischen Grammatikunterricht gestritten (vgl. Granzow-Emden, 2015). Ziel des Seminars ist es, die aktuelle Gestaltung von Grammatikunterricht u.a. anhand von Lehrmaterialien zu reflektieren und zu diskutieren. Gleichzeitig gilt es neue Konzeptionen kritisch zu reflektieren und diese auszuprobieren. Im Mittelpunkt steht dabei das Konzept der sprachvergleichenden Arbeit.

SEVV: Textproduktion und Schreibprozesse im Deutschunterricht

Schreibprozesse und Textproduktionen stellen sowohl SchülerInnen als auch Lehrkräfte vor eine große Herausforderung. Das Masterseminar soll Gelegenheit bieten, (schreib-)prozessorientiertes Grundwissen zu erwerben und über Textprozeduren nachzudenken. Dazu sollen sich die SeminarteilnehmerInnen intensiv mit einer ausgewählten Textprozedur vertraut machen, textinterne und -externe Merkmale zu einer Prozedur untersuchen und didaktische Überlegungen dazu anstellen, wie Schreibprozesse mit Blick auf die Textlinguistik entlastet werden können.

SEVV: Sprachbewusster Unterricht

Eine sprachbewusste Planung und Gestaltung ist ein zentraler Bestandteil schulischen Unterrichts, der nicht allein im Deutschunterricht Berücksichtigung finden darf. Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt des Seminars: Welche Prinzipien sprachbewusster Unterrichtsplanung gibt es? Welche Hilfestellungen können den Schülerinnen und Schülern für den Erwerb fachsprachlicher Kompetenzen gegeben werden? Welche Materialien und Methoden bieten sich dafür an? Über welche Kompetenzen sollte die Lehrkraft verfügen?
Um diese Fragen zu beantworten, werden im Seminar Hintergründe zum Wortschatzerwerb vermittelt, Bildungsstandards und Kerncurricula analysiert, Unterrichtsmaterialien verschiedener Klassenstufen gesichtet und mit Hinblick auf eine sprachbewusste Unterrichtsplanung ausgewertet.

VEVV: Mehrsprachigkeit

Die Förderung der Mehrsprachigkeit liegt daher im Trend. So gibt es mittlerweile zahlreiche Angebote für Vorschulkinder, um innerhalb oder außerhalb der Kita eine weitere Sprache zu lernen. Auf der anderen Seite titelte die Welt am Sonntag 2011 „Schulen im Ausnahmezustand“ und bezog sich damit auf die Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler und die Herausforderungen für die Institution Schule.
Dies erweckt den Eindruck eines Widerspruchs und wirft die Frage auf, was sich hinter dem Begriff Mehrsprachigkeit verbirgt. Ziel der Vorlesung ist es daher, den Begriff Mehrsprachigkeit zu diskutieren und zu verorten. Damit einhergehend soll der Begriff auch aus spracherwerbstheoretischer und sprachdidaktischer Perspektive betrachtet werden.